Donnerstag, 20. September 2012

Abel Tasman - Teil 1

 Der Abel Tasman National Park ist einer von vielen in Neuseeland. Das Besondere an diesem ist aber, dass es dort einen der neun Great Walks gibt und er laut Aussagen vieler der schönste in Neuseeland sein soll. Die Great Walks sind Wanderstrecken, die sich, sofern man die Ausdauer hat, über mehrere Tage erstrecken können. Wir haben uns für diesen drei Tage Zeit genommen und keine Minute davon bereut.

 Im Groben ist so ein Walk ganz einfach gestrickt. Man startet mit dem Rucksack auf dem Rücken, der wenigstens einen Schlafsack und etwas zum Speisen beinhalten sollte, und wandert ins Grüne. Wenn man eine Wanderung über mehrere Tage macht, kann man entweder auf Zeltplätzen schlafen, wobei man dann natürlich noch ein Zelt mit sich schleppen müsste, oder man übernachtet in einer sogenannten Hut, eine Hütte, die Wanderern gegen einen kleinen Aufpreis strom- und wasserlos eine schlichte Unterkunft bietet.

 Unser Plan war folgender:
  • Mit dem Wassertaxi nach Awaroa fahren,
  • von Awaroa zehn Kilometer zum Bark Bay Hut wandern,
  • schlafen,
  • am zweiten Tag vom Bark Bay zwölf Kilometer zum Anchorage Hut wandern,
  • schlafen,
  • und am letzten Tag nochmal zehn Kilometer vom Anchorage Hut zurück nach Motueka kriechen.
 Um das Wassertaxi zu erwischen, mussten wir morgens gegen acht Uhr in Motueka sein. Andreas, alias "Mr.Frühaufsteh, weil pinkeln muss", fing morgens plötzlich wie ein blöder an zu hetzen. Seine tolle neue Uhr mit Digital- und Analoganzeige hatte ihm erzählt, dass wir spät dran sind. Wir sind also sprintenderweise aus dem Bett, in die Klamotten, ins Auto und Richtung Wassertaxi in Motueka. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, bevor wir dann mit quietschenden Reifen vom Campingplatz rasen wollten, stellten wir fest, Andreas war zu blöd, die Uhr zu lesen: Wir hatten noch eine Stunde Zeit. :D

 Ausgeruht sind wir dann in Motueka angekommen. Pünktlich, also ungefähr eine halbe Stunde zu spät, fuhr das Wassertaxi ab. Nun hieß es für die nächsten drei Tage, auf Wiedersehen Zivilisation!
Auf Wiedersehen, Motueka!
 Mit Höchstgeschwindigkeiten flogen wir übers Wasser Richtung Freiheit. :)
Schleichwerbung!
 Und schon bald bekamen wir Wasserfarben zu sehen, über welche man sonst nur auf Postkarten staunen darf.
Ein unvergesslicher Anblick. :)
 Direkt daneben befand sich ein weit bekanntes und ebenso beeindruckendes Bild. Eine riesige, gespaltene Steinkugel im Wasser. Von der Natur geschaffen, um Menschen zu faszinieren.
Murmel kaputt... hmm. :(
 Im späteren Teil der Taxitour bekamen wir dann auch das erste Mal Robben zu Gesicht. Unbeeindruckt von vorbeifliegenden Touristen lagen sie entspannt in der Sonne und ließen sich fotografieren.
Von weitem schwer zu erspähen.
 Auch Nahaufnahmen konnten sie nicht von ihrem Platz lösen. :)
Robbe bringt sich in Pose.
 Nach ungefähr fünfundvierzig Minuten sind wir endlich angekommen. Mitten im Nichts, weit weg von jeglichem Trubel der Menschen, umgeben von purer Natur. Unsere letzte Chance, den Rückzug anzutreten, haben wir mutig von dannen ziehen lassen.
Jetzt sind sie weg.
 Und nun standen wir da. Wir gegen drei Tage Natur.
Natli stellt sich dem Kampf. ò.ó
 Mutig kämpften wir uns also durch den Dschungel des Abel Tasman National Parks und kammen sogar gut voran. Bis zu dem Punkt, an dem es irgendwie doch nicht weiter ging. :D
Öhm... Wasser? Wo ist der Weg hin? :D
 Diese Nachricht aber konnte für uns nach etwas Überlegung, und der Erkenntnis, dass Andreas sich wiedermal um zwei Stunden vertan hat, nur heißen, dass wir tatsächlich zu schnell waren. Hier wollten wir eigentlich erst bei Ebbe ankommen, doch es war offensichtlich noch alles ziemlich geflutet. xD
Warten wie die Hühner auf der Stange.
 Der Gezeitenplan war aber verlässlich auf unserer Seite und so konnten wir irgendwann weiter. :)

 Zur Entspannung gings ab und zu barfuss über den Strand, was Natli dazu inspirierte, die Kamera um einige wunderbare Bilder zu bereichern.
=)
 An einem weitern Strand fanden wir einen netten kleinen Vogel. Ich behaupte jetzt mal, das war der neuseeländische Austernfischer, aber sicher bin ich mir nicht. Jedenfalls konnte auch dieser Natlis Bilderwahn nicht entgehen. :D
Ich würd ja beide Beine benutzen. xD
 Einige Schritte weiter fanden wir einen Seestern, der regungslos in der Sonne verschmorte. Ob sie sich einfach nie bewegen, oder dieser tot war, wissen wir nicht wirklich. Ein Foto war er aber in jedem Fall wert. ;)
Ein putziger kleiner Seestern.
 Ein Großteil des Weges verlief nicht am Strand, sondern durch den Wald, was wiederum auf keinen Fall bedeutete, dass keine guten Bilder möglich waren. Viele Blicke zwischen den Bäumen heraus auf die Strände und Klippen zählen zu denen, die uns am meisten beeindruckt haben.
Solche Anblicke sind immer wieder ein Päuschen wert. :)
 Achja, wenn wir von Bäumen und Wald reden, sind meist eher Palmen und Dschungel gemeint. Abseits der Strände sah es meistens ungefähr so aus:
Mittendrin, zwischen Palmen und Gestein.
 Irgendwo an einem Strand fanden wir einen Felsspalt, den Andreas natürlich erkunden musste:
Eingang zur Höhle.
 Was wir nicht wussten, war, was innerhalb der Höhle auf uns wartete. Während Natli ein unangenehmer Schauer des Ekels über den Nacken huschte, musste Andreas eine Nahaufnahme von etwas merkwürdigem in der Höhle schießen.
Lecker! :D
 Und sie waren ganz klar größer als es auf dem Bild scheint! :)

 Der erste Marsch von gut zehn Kilometern war getan. Wir waren am Bark Bay Hut angekommen. Fertig von der Wanderung, genossen wir ein paar Nudeln und ein warmes Bett. *ZZZzzz...*

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